Samstag, 28. Februar 2015

Cui bono?

False Flag? Russischer Oppositionspolitiker Nemzow erschossen 

Vier Schüsse treffen die russische Opposition ins Herz: Mitten in Moskau fällt ein prominenter Putin-Kritiker einem feigen Mordanschlag zum Opfer. Die Hintergründe sind unklar. Ermittler gehen von einem Auftragsmord aus. False Flag? Putin machte schon vor zwei Jahren entsprechende Andeutungen.

Das russische Innenministerium teilte mit, die Schüsse seien aus einem fahrenden Auto abgefeuert worden, als Nemzow des Nachts zu Fuß eine Brücke vor dem Präsidentensitz überquerte. Die Schüsse des zunächst unbekannten Täters sollen ihn in den Rücken getroffen haben.
Die Staatsanwaltschaft erklärte am Samstagmorgen, der noch nicht identifizierter Täter habe "mindestens sieben bis acht Mal auf Nemzow geschossen, als dieser über die Große Steinerne Brücke lief".
Die nächste Eskalationsstufe im »Krieg gegen Putin« (= Krieg um Rußlands billige Rohstoffe bzw. Krieg zur Erhaltung der Weltherrschaft der US-East-Coast) wird eingeläutet. Die Annahme, daß Putin hinter der Ermordung dieses sogenannten »Kreml-Kritikers« stehen könnte, ist angesichts seiner hohen Popularitätswerte und des — im Gegensatz zur veröffentlichten Meinungsmache des Westens — höchst mäßigen Ansehens, das der Ermordete in Rußland, genoß, so lächerlich, daß nicht einmal »DiePresse« darum herumkommt einzugestehen:
Solche Morde schaden dem Präsidenten

Russland steht unter Schock - wieder stirbt ein namhafter Kremlgegner. Der eiskalte Mord erinnert an die tödlichen Schüsse auf die regierungskritische Journalistin Anna Politkowskaja von 2006, die vor ihrer Wohnung starb. Alles deute auf einen Auftragsmord aus politischen Motiven hin, sagen die Ermittler. Es handle sich "hundertprozentig" um eine Provokation, meint Putins Sprecher Dmitri Peskow. Der Präsident verurteile den "brutalen Mord".
Wie stets bei solchen politischen Verbrechen in Russland richten sich rasch alle Augen auf den Kreml. Und wie fast immer ist der Machtapparat rasch dabei, jeden Verdacht zu zerstreuen. Die offizielle Lesart: Solche Morde schaden dem Präsidenten eher als das sie ihm politisch nützen. "Bei aller Achtung für das Andenken Boris Nemzows - in politischer Hinsicht hat er keine Bedrohung dargestellt (...) für die amtierende Führung Russlands und für Wladimir Putin", betont Peskow in einem Radiointerview.

Proteste gegen die "russische Aggression"

Der frühere Vize-Regierungschef hat sich zwar immer wieder mit scharfer Kritik an Putins Politik hervorgetan - vor allem zuletzt mit Protesten gegen die "russische Aggression" gegen die Ukraine. Doch die Anhängerschaft des früheren Reformers der 1990er-Jahre gilt als gering.
(Hier weiterlesen)
Nun, warten wir ab, wie »DiePresse« in ein, zwei Tagen darüber schreiben wird. Ob die alten CIA-Seilschaften in der Redaktion die inopportunen Erwägungen schnell abdrehen. Worauf fast Wetten angenommen werden können — außer den Moskauer Behörden gelingt eine so schnelle und eindeutige Klärung des Falles, daß diese Umpolungs-Strategie nicht greift.

Putin muß sich jedenfalls Sorgen machen! Denn wenn quasi vor seiner Haustüre jemand mit dem Ziel erschossen wird, um ihm zu schaden (denn daß der Mordanschlag auf einen recht unbedeutenden Oppositionspolitiker das Ziel hatte, die zahlenmäßig ganz unbedeutende pro-Washington-Opposition zu schwächen, ist völlig lächerlich), dann zeigt ihm das, daß inner- und/oder außerrussische Gegner seiner Regierung vor keinem Mittel zurückschrecken, das Land zu destabilisieren, um so einen Bürgerkrieg (aus dem sie siegreich hervorzugehen hoffen) in Gang zu bringen. Und in der westlichen Systempresse wird natürlich fleißig an einem Narrativ gestrickt, das einen »Kreml-Maidan« vorbereiten soll:
Viele Wegbegleiter von Nemzow sprachen mit zitternder Stimme von einem grossen Verlust für liberal denkende Menschen im grössten Land der Erde. Der Oppositionspolitiker Wladimir Ryschkow warnte vor einem «wachsenden Hass auf Andersdenkende» in der Gesellschaft. «Ich bin schockiert», sagte er. Kein Oppositioneller könne sich heute sicher fühlen in dem Land.
(Hier weiterlesen)
Vielleicht sollten »(spu/chk/sda)« vom schweizerischen Tages-Anzeiger zum Thema der Sicherheit von Regierungsgegnern einmal ein Interview mit Sharyl Attkisson führen — die könnte ihnen sicherlich interessante Details erzählen, wie von einer bestimmten derzeitigen Regierung unserer schönen Mutter Erde die Wahrheit verbogen, diverse false-flag-Aktionen lanciert, und jegliche Berichterstattung über diese Machenschaften unterdrückt und eingeschüchtert wird ...


1 Kommentar:

Dark Lord hat gesagt…

Putzig. Genau diese Gedankengänge hatte ich auch schon, allerdings per Beitrag an ein Magazin geschickt, ohne es in mein Blog zu packen.